Kammern des Schreckens

Samstag, 19. April 2014

Mauerblümchen [Lach mich tot über diesen Wortwitz]

Hardy Krüger
Zarte Blume Hoffnung
Liebesbriefe aus einer geteilten Stadt



In Briefen, Notizen, Tagebucheinträgen und Artikeln fasst John Ribbeck eine Liebesgeschichte zusammen, die vor ein scheinbar unumgängliches Hindernis gestellt wird: die Berliner Mauer. Jahr für Jahr Hoffnung, Zerrissenheit, Misstrauen, Unsicherheit, Sehnsucht.
Eine Geschichte über Vergänglichkeit.

Ein überraschender Roman. Trotz Cover und Grundgedanke eine unerwartet kitschlose, rührende Geschichte, die zugleich eine gewisse Portion Lehrreiches zu bieten hat. Für alle, die nicht hundertprozentig über den Ost-West-Konflikt Deutschlands informiert sind.

Ich kann mir vorstellen, dass eine ähnliche, wahre Geschichte wirklich dagewesen sein könnte, obwohl die Hauptfiguren des Romans rein fiktiv sind.


Es geht um die Vergänglichkeit weiblicher Schönheit, um den Wunsch nach künstlerischer, romantischer, menschlicher Anerkennung: aktuelle Themen in historischen Kleidern. Gleichzeitig wird ein Bild von wahrer Liebe gezeichnet, welches zugleich realistisch und doch auch idealistisch ist. Je nachdem, wie der Leser Leerstellen interpretiert.

Hardy Krüger komponiert eine kurze, aber intensive, traurige und doch wunderschöne Geschichte. Geschickt verbirgt er vor dem Leser, was er sich selbst erdenken soll. Und doch zeigt er so viel, dass er denselben in eine bestimmte Richtung zu lenken vermag.
Das Einbringen eigener Erfahrungen als Weltreisender bewirkt eine ungeahnte Authentizität, die das Lesen zum Vergnügen macht und zugleich Fernweh sät.

Allerdings ist das Bild, welches von der DDR gezeichnet wird, fast einseitig negativ, gar abschreckend und schockierend. Müsste man möglichst differenziert und ausgewogen informieren, wären weitere, sicher auch positive Aspekte angebracht gewesen - nun handelt es sich jedoch um die ganz und gar subjektive Wahrnehmung zweier Liebender, die eben gerade die harten Seiten des Konflikts zu spüren bekommen. Beide wissen außerdem, was vor sich geht, sie brauchen sich nicht gegenseitig darüber informieren. Das ist ja das Reizvolle an der Briefwechsel-Methode.

Diese wird zudem hervorragend angewandt. Krüger spart sich lästige Formalitäten, kürzt aufs Wesentliche und erreicht dadurch sogar Spannungsmomente.

Ein wirklich empfehlenswerter Roman für wenige kurze, aber intensive Lesestunden.

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Hardy Krüger, Zarte Blume Hoffnung
Erschienen am: 10.04.2007
Seiten: 144 (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-404-92250-5
Preis: 7,95 € [D]
Verlag: Bastei Lübbe
(Bildquelle: Lübbe)
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Hardy Krüger (eigentlich Franz Eberhard August Krüger), geboren am 12. April 1928 in Berlin-Wedding, ist Schriftsteller und Schauspieler, obwohl er als Schüler Ingenieur werden wollte. Die erste Filmrolle verkörperte er in einem NS-Film im Jahre 1943, und es wird klar, dass er nationalsozialistisch geprägt wurde. Dennoch änderten sich seine jungen Sichtweisen, als er bei Dreharbeiten in Babelsberg über das Regime aufgeklärt wurde und Menschen kennen lernte, die Juden zur Flucht verhalfen. Seine Schriftstellerkarriere begann Krüger 1970. In dem Roman Zarte Blume Hoffnung konnte er auf seine eigenen Erfahrungen als Weltreisender zurückgreifen. 

(weitere Informationen zu finden auf Wikipedia - wo auch sonst)





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Fresh Cheese

Das sehnsuchtsvolle Warten hat ein Ende. Zwei - wie ich erwarte - wundervolle und spannende Bücher haben mich erreicht. Bevor ich mit exzessivem Lesen beginnen kann, stelle ich sie hier vor.



Juan Pablo Cardenal / Heriberto Araújo
Der große Beutezug
Chinas stille Armee erobert den Westen
Erschienen am: 3.02.2014
Verlag: Hanser
Seiten: 390 (Hardcover)
ISBN: 978-3-446-43871-2
Preis: 24,90 € [D]
Meine Erwartungen:
Ich war vor etwas mehr als einem Jahr zu einem kurzen Austausch in China und habe mir mein ganz eigenes Bild von der Mentalität der Chinesen gemacht. Ich will in diesem Moment nicht mehr dazu sagen, als dass es ein eher negatives Bild geworden ist.
Inwiefern passen meine Vorstellungen und Eindrücke zu dem globalen Machtkampf Chinas?
Das Sachbuch wird vermutlich eher eine wirtschaftliche Seite beleuchten und ich bin gespannt, wo die Chinesen bereits eingedrungen sind - und wo sie womöglich in fünfzig Jahren angekommen sein werden.
Ist diese Lektüre die Prophezeiung einer dystopischen Zukunft, in welcher eine weltweite chinesische Diktatur das Gesicht des Planeten bestimmt?

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich herzlichst bei:
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Mara Laue
Dalmore Jazz

Ein Edinburgh-Krimi mit Rowan Lockhart


Erschienen am: 1.03.2014
Verlag: Goldfinch (Dryas)
Seiten: 296 (Taschenbuch)
ISBN:978-3-940258-31-1
Preis: 12,95 € [D]
Meine Erwartungen:

Ich wollte diesen Krimi lesen, bevor ich wusste, worum es geht - weil ich Jazz am liebsten höre. Das Cover ist außerdem absolut ansprechend (obwohl ich so gut wie nicht trinke und auch nicht rauche). Ich weiß jedoch wirklich nicht, was ich von dem Buch erwarten soll, außer Positives. Es geht unter anderem um eine Leiche, einen Diebstahl und einen freakigen Fan aus Amerika. Außerdem gibt es eine Menge Geheimnisse. Geheimnisse sind doch immer was Schönes. Ich lese den Krimi im Rahmen einer LovelyBooks-Leserunde.



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Freitag, 18. April 2014

Über den Aufstieg eines Untergebenen

Heinrich Mann: Der Untertan



Diederich Heßling, als Kind von seinem Vater geschlagen, wächst zu einem stattlichen Mann heran, der den verehrt, welcher ihm Überlegenheit zeigt. Alle anderen tritt er, auch wenn sie bereits am Boden liegen. Diederich wechselt ständig zwischen Feigheit und Übermut; wäre er ein Teenie heutiger Zeit, würde ein lebensgroßes Plakat Wilhelms II über seinem Bett hängen, mit Textmarkerherzchen verziert. 

Ein anspruchsvoller Roman, nicht nur über die Zeit des deutschen Kaiserreichs, sondern über die verachtungswürdigen Gesichter des Menschen. Erstaunlich, dass er einen Monat vor Beginn des Ersten Weltkriegs fertiggestellt wurde.

Dem Höheren zu gehorchen, stellt sich als schweres Unterfangen heraus, ist das Höhere auch nur ein Mensch. Der Konflikt in Diederich, dem ein Untertan zu sein, der auch Schwächen zeigt, ist beinahe amüsant zu beobachten. 
Heinrich mit Thomas zu vergleichen, ist gemein, trotzdem lässt sich ein kleiner Vergleich hier gut einbringen. Die Fülle an Details, wie man sie beispielsweise bei Szeneriebeschreibungen der Buddenbrooks findet, fehlt beim Untertan. Der Fokus liegt hier an einer völlig anderen Stelle: Es geht nicht um einen äußerlichen wie innerlichen Verfall, sondern um einen Typen, wie er überall und jederzeit anzutreffen ist. Allgemeingültigkeit und politische Atmosphäre sind wichtig. 

Manns ironischer Humor ist allgegenwärtig. Man soll sich vor Diederich nicht fürchten und sich nicht gänzlich vor im ekeln. Was beim Lesen empfunden wird, ist eine Mischung aus Fremdschämen, Wut und Komik. Mir tut er eher leid, als dass ich ihm die Pest an den Hals wünsche. Besonders brachte mich zum Schmunzeln, wie Diederich auch äußerlich eine Imitation Wilhelms II angestrebt hat - ein Schnäuzer, der zu beiden Seiten spitz nach oben in Richtung Augen läuft. Von Diederichs Begegnungen mit dem weiblichen Geschlecht will ich gar nicht erst anfangen.
Nichts bleibt von dem seltsamen Protagonisten. Man kann sich erdenken, wie er aussieht, Uniform und Wilhelmsschnäuzer. Doch das Gesicht hinter der Fassade bleibt ein verwischtes Bild. Erst nach dem Lesen fällt mir das auf und es wirkt umso erstaunlicher, mit welchem Geschick und welcher Intention Heinrich Mann seine Figuren gestaltet hat.

Trotz allem bleibt ein Makel an der Konstruktion, der es mir hier und da schwer machte, zwischen schnell hintereinander folgenden Szenen nicht den Kopf zu verlieren. Ob es sich tatsächlich um einen ungewollten Schönheitsfleck handelt, sei dahingestellt. Auf diese Art und Weise erscheint die Gesamthandlung wie im Licht eines Theaterstückes. Man liest wie durch eine semipermeable Membran, Gedankenfetzen, die Diederichs Innerstes zeigen, wirken wie Messerstiche. 

Bis zum bitteren Ende ein erstaunlich durchgeplanter, bemerkenswert amüsanter und zugleich kaltherziger Roman - die perfekte Satire einer Gesellschaft, wie es sie nicht nur zur Zeit vor dem Ersten Weltkrieg gab.

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Heinrich Mann, Der Untertan
Erstmals veröffentlicht: 1914
Vorliegende Ausgabe erschienen am: 1.10.2012
Seiten: 448 (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-596-90026-8
Preis: 9,00 € [D]
Verlag: Fischer Klassik
(Bildquelle: Fischer)
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Luiz Heinrich Mann (1871-1950) wurde in Lübeck geboren und stand stets im literarischen Schatten seines berühmten Bruders Thomas. Da er sehr früh zur Demokratie tendierte, war ein Leben und Schaffen im nationalsozialistischen Deutschland nicht möglich. Viele Werke und antifaschistische Arbeiten entstanden im Exil. Der Untertan ist das Resultat seiner genauen Analyse der Gesellschaft des Wilhelminismus. Der Roman gehört zu Manns Kaiserreich-Trilogie und ist der erfolgreichste derselben. Das Leben des Autors wurde durch zahlreiche Suizide geliebter Personen erschüttert.
Heinrich Mann wurde übrigens von Nietzsche inspiriert, dessen Werke ich jedem ans Herz legen möchte. 

(weitere Informationen unter www.mann-heinrich.de)
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[2] Wölkchens Freitagsfragen


Bücherfrage

1. Welches war das erste Buch aus deinem Lieblingsgenre, das du gelesen hast?


Oh, dafür bräuchte ich erst einmal ein Lieblingsgenre. Ich lese ja alles querbeet, bis auf Science Fiction. Und das auch nur nicht, weil ich einfach nicht dazu kam. Ist ja eher so ein Untergrundgenre.
Aber die ersten richtigen Bücher, die ich wirklich richtig gelesen habe, waren Pferdebücher. Ich war noch ziemlich klein und hatte meinen Spaß an diesem Typus, den man ja als Erwachsene eigentlich nicht anrühren "darf" (ich werde meine Kindheitshelden jedoch irgendwann wieder hervorkramen und vervollständigen, so wie die Drei ??? oder TKKG).

Private Frage


2. Wie verbringst du Ostern?

Ich werde Ostern für's Abi lernend mit meinem Freund verbringen. Und lesend. Und viel zu lange schlafend. Diesmal werden es wohl keine osterliche Ostern. Bis auf den einen Schokohasen. Aber die Zeit wird trotzdem genossen! :)

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Dienstag, 15. April 2014

Gemeinsam Eierlegen [9]


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Hardy Krüger: Zarte Blume Hoffnung [Liebesbriefe aus einer geteilten Stadt]
48/139





2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?


Als lange Seile den Sarg langsam hinunter in die Grube senkten, sah ich Männer, ebenso wie Frauen, weinen.


3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

Eigentlich lese ich es nur, weil ich auf zwei Bücher warte. Einen Krimi aus einer Leserunde bei LovelyBooks und ein Buch direkt vom Verlag erwarte ich so sehnsüchtig, dass ich mich mit einer kurzen Lektüre abzulenken versuche (obwohl ich pauken sollte). Hardy Krüger kannte ich zuvor nur als Schauspieler und selbst insofern eher nicht sonderlich. Der Brief- und Tagebucheintragstil ist ihm wirklich gelungen. Man fühlt sich in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg versetzt, in die Zeit von Ost-West-Konflikten und der Angst vor Stalin, dem Schmutz. Ich wusste vorher auch gar nichts von Brechts konträrem Image!


4. Mit welchem Charakter aus deinem Buch würdest du gern die Rollen tauschen und warum?


Ach du lieber Hammerhai. Ich möchte, wenn ich ehrlich bin, mit niemandem die Rollen tauschen. Vielleicht mit Johannes, der mit seinem gebraucht gekauften Flieger um die Welt reist - dann wiederum will ich nicht von dem Menschen getrennt sein, den ich liebe und in ständiger Angst um diesen leben. Und zusätzlich stelle ich es mir komisch vor, müsste ich in Liebesbeziehung mit einer Minderjährigen leben. In vielerlei Hinsicht seltsam. Aber das Reisen hätte was! 


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Samstag, 12. April 2014

[2] Saturday Sentence

Teilnehmen ist jederzeit möglich. Schaut bei Lesefee vorbei!

1. Nimm deine aktuelle Lektüre.
          2. Gehe auf Seite 158, finde Satz 10 und teile uns so mit wie dein "saturday sentence"  lautet.





„Vom Leben.“


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Ein Samstagssatz ohne Prädikat - so fühlt sich auch mein Samstag an. 



Freitag, 11. April 2014

[1] Wölkchens Freitagsfragen + Sentimentali Gedanki + Sohri


Ein großes Sohri an alle, die diese Woche vielleicht gehofft haben, hier was Brandaktuelles aus meinem seltsamen (Lese-)Leben zu lesen (coole Alliteration). Die Mottowoche hat mich irgendwie total demotiviert und sentimental gemacht. Während um mich herum die Leute zugegebenermaßen hässlich tanzten und ausgelassen sauften, konnte ich nur durch die leeren Schulgänge schauen und mir vorstellen, wie ich als Fünftklässlerin aufgeregt dort herum gelaufen bin. Schon ein bisschen peinlich, ich habe geheult wie ein Schlosshund.
                              Rotz und Wasser! 

Jedenfalls konnte ich weder lesen noch schreiben. Auch jetzt weiß ich kaum etwas preiszugeben, also werde ich es zum ersten Mal mit Wölkchens Freitagsfragen versuchen.



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1. [Bücherfrage] Welches gehypte Buch hat dir so gar nicht gefallen?

Da fallen mir eigentlich nur die Flopklassiker Biss-Reihe und Shades of Grey ein. Bis(s) zum Morgengrauen fand ich sogar gar nicht so schlecht, aber spätestens zur Mittagsstunde hätte ich kotzen müssen. Den dritten Teil habe ich dann schon allein des Hypes wegen nicht mehr lesen wollen. Auch, weil die Filme so mies geworden sind. Vor allem die Spezialeffekte! Shades of Grey habe ich angefangen zu lesen und nach ein paar Seiten in die Zimmerecke geworfen. Man merkt einfach, dass diese Frau keinerlei sprachliches Talent hat. Ein paar notgeile und anspruchslose Leser finden sich aber trotzdem immer. Darf ich solche Wörter eigentlich in einem Blog ohne Erwachseneninhalt schreiben?

2. [Private Frage] Wo willst du deine Flitterwochen verbringen?

Ich weiß genau, dass ich meinen Freund eines Tages heiraten werde (da bin ich ziemlich optimistisch und romantisch). Aber es gibt so viele schöne Orte auf der Welt, da könnte ich mich gar nicht entscheiden! Meine Präferenzen würden bei solchen liegen, von denen wir ohne tropische Krankheiten wahrscheinlich nicht mehr wegkämen. :) Ich kann mir aber vorstellen, dass wir zu dem Zeitpunkt noch Studenten sein werden. Von daher wird es ein nicht ganz so teures Unterfangen, irgendwo im schönen Süden Europas. :)

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Montag, 7. April 2014

Von Pizzen und Liebe und Edgar und so weiter.


Tinka Wallenka: Chroniken eines Pizzalieferanten



Micha wartet auf einen Studienplatz und ringt sich zu einem Nebenjob durch: Er wird Pizzalieferant. Außerdem hat sich ein Untermieter und ständiger Schatten bei ihm eingenistet. Ein Hundschwein, oder Schweinehund. Edgar. Keiner kann ihn sehen, außer natürlich Micha - sonst wäre das ja sinnlos. Michas neue Chefin ist übrigens eine exotische Schönheit, in die er sich prompt - zisch! - verliebt, Hals über Kopf. Wie das mit exotischen Schönheiten nun einmal so ist. In die verliebt man sich halt - zisch! - sofort. Was Micha beim Ausliefern von Salat, Pizza und Co. erlebt und inwiefern ein Schweinehund sein Leben bereichert, beschreiben die Chroniken.

Tinka Wallenkas Debüt ist schlichtweg keine Meisterleistung. Trotz des originellen Titels.

Aber manchmal geht es auch einfach nur darum, zu Schreiben, und nicht darum, Erhabenes zu schaffen. Von Autoren in ihrem Alter hat man schon sehr viel Besseres gelesen, aber die haben dann auch oft eine derartige Ausbildung genossen. Nicht so Tinka Wallenka: Sie schreibt von ihren eigenen Erfahrungen als Lieferantin in der Gastronomie. 
In meiner Bewertung werde ich beachten, dass es Tinkas Debüt ist, dass sie (wie ich vermute) nicht wirklich schreiberisch ausgebildet wurde und dass es sich um eine Kurzgeschichte handelt, die beispielsweise für detaillierte Figurenausarbeitung  keinen Platz hat. Das ist zwar möglich, aber sehr schwer, und ich glaube, nur wirkliche Genieschreibergötter schaffen das. Hach!

Trotzdem gibt es ein paar Schwächen, auf die ich eingehen möchte, weil ich sicher bin, dass die junge Autorin sich verbessern kann. Aber auch auf Stärken, die weiter ausgebaut werden sollten.

Einige schöne Anekdoten machen die dynamische, schon irgendwie kitschige Liebesgeschichte zwischen Micha und Jill (die exotische Schönheit) erträglich. Wegen dieser Momente habe ich mein Interesse an dem Werk bekundet und wurde nicht enttäuscht. 

Der Schweinehund Edgar, dessen Metaphorik meiner Meinung nach problematisch, aber denkbar ist, hat mehr Seele als alle "realen" Figuren zusammen. Ich finde keineswegs, dass die Geschichte ohne Edgar funktioniert hätte, denn nur durch ihn ist das überraschende Ende überhaupt möglich. Das überraschende, aber ganz und gar geheime Ende. Denn ich verrate nichts! Nur so viel: Es hat mich wirklich überrascht (überrascht, überrascht) und noch einmal für eine Vollzirkulation meiner Meinung zu diesem Buch gesorgt.

Ich finde persönlich auch, dass der Verlag ein bisschen unklug getüftelt hat. Es mag Leute geben, die den Preis von 5,90€ für eine Kurzgeschichte angemessen oder gar günstig finden, ich jedoch bin anderer Meinung. Wenn man den Bekanntheitsgrad der Autorin und die allgemeine Qualität der Geschichte beachtet, wäre ein Preis von etwa 3€ sehr viel angemessener. Das kann ich natürlich nur aus der Konsumentensicht beurteilen.

Das Cover passt zudem nicht zum Inhalt und es gäbe noch einiges an Flüchtigkeitsfehlern zu korrigieren. Ich weiß auch, dass es bei einer Rezension um die Geschichte und nicht den äußeren Zinnober gehen sollte, aber wenn der Verlag zu kritisieren ist, hat häufig auch die Geschichte darunter zu leiden. Leider!

Übrigens gab es einige Stimmen, die klingen ließen, das Cover hätte etwas Zeitloses an sich. Ja, klar! So ein Gewurstel ist ja irgendwie immer zeitlos, weil man es zu allem nehmen könnte, ohne dass es in einer Art und Weise Individualität auch nur im Entferntesten ausdrücken würde. Der Verleger soll eine Pizza im Hintergrund für zu banal befunden haben - ich hätte es genial gefunden. Da finde ich diese Berlin-Tag-und-Nacht-Grafik banaler. Oder? Nicht, dass ihr Fans seid. Das wäre mir jetzt peinlich.


Ich muss zugeben, ich mag unperfekte Werke. Da hat man direkt Lust, auch wieder zu schreiben. Man merkt, dass die Autoren auch nur Menschen sind und vor allem erkennt man gerade bei den Chroniken eines Pizzalieferanten den Spaß des Lernenden am Erschaffen. Ich kann mir bei einigen Formulierungen bildhaft vorstellen, welche Freude Tinka daran hatte, sie niederzutippen. Obwohl das Wort tippen an sich dem Ganzen schon wieder die Romantik stiehlt. So könnte ich echt stundenlang an der Rezension sitzen und am Ende mehr schreiben als Tinka selbst.

Nun bin ich ja bloß eine kleine Bloggerin und erlaube mir hiermit, ausnahmsweise sehr subjektiv zu sein: zwei besonders amüsante Vergleiche mit, beziehungsweise direkte Anlehnungen an Star Wars erweichten mein nerdiges Fleckenherz und ließen es ein klein wenig höher schlagen. Solche bildliche Elemente hätten häufiger vorkommen können und sorgten dafür, dass es wirklich nicht langweilig wurde, zu lesen. 

Fazit: Ich würde mir das Buch wegen des Preises nicht einmal kaufen, wenn ich Geld aus dem Fenster zu werfen hätte. Der Inhalt ist jedoch kurzweilig zu lesen und bereichert insofern, dass die Freude am Schreiben durchdringt. Es handelt sich nicht um ein perfektes Debüt, aber ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.

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Erschienen: 16.01.2014
Seiten: 51 (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-9442277-05-8
Preis: 5,90€
Für weitere Informationen:
[Wobei da auch nichts weiter zu finden ist - nicht einmal das Erscheinungsdatum, oder bin ich blind?]

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Ich bin jetzt wirklich neugierig auf den Titus-Verlag. Das Logo ist ja nicht schlecht, aber irgendwie gefällt mir was an ihm nicht. Er braucht auf jeden Fall noch eine Menge Arbeit. Habt ihr Erfahrungen mit ihm gemacht?

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(Quelle: Titus-Verlag)

Samstag, 5. April 2014

I ♥ 12 Years a Slave (aber ich will kein Sklave sein)

Solomon Northup: 12 Years a Slave

( EINE WAHRE GESCHICHTE )


Er ist schwarz und als freier Bürger New Yorks geboren. Solomon Northup ist gebildet, talentierter Geiger, hat eine harmonische Familie. Betrüger schaffen es, sein Vertrauen zu erschleichen und ihn hereinzulegen. Hereinlegen klingt da noch harmlos: Sie bringen ihn zur Ohnmacht, entledigen ihn seines ganzen tragbaren Besitzes, machen ihn zu einem Sklaven. Sein Name lautet nun Platt, und keiner darf wissen, wer er wirklich ist. Ein neues, völlig anderes Leben beginnt für ihn. Er lernt verschiedene Facetten des Sklavenlebens kennen: seltener Respekt, gütige Herren, aber auch die häufiger vorkommende Spezies des Schlagenden, Beängstigenden. Peitschenhiebe, Strafen für Lobenswertes. Erst nach zwölf Jahren erfolgt die Rettung, doch die verlorene Zeit mit ihrem Vater kann den Kindern nicht zurückgegeben werden.

Freiheit, Demokratie, Gleichheit, das Recht, nach Glück zu streben. Der American Dream in seiner ursprünglichen Form bestimmte auch im Jahre 1841 das Leben des Solomon Northup, in dem Jahr seiner Entführung. Noble Ideen in einer meiner Meinung nach absolut defizitären Ausführung. Der Traum ist heutzutage ohnehin nur noch eine Farce, doch war er es damals nicht erst recht? Denn für einen Sklaven, oder schon einen freien Schwarzen, gilt Freiheit auf eine andere Art, häufig gar nicht. Einem Sklaven ist es verboten, sich zu bilden, verboten, nach Glück zu streben (ihm bleibt das Glück, welches sein Besitzer ihm lässt). Und von Gleichheit will ich gar nicht erst anfangen. Rassismus ist aktuell und wird es immer bleiben. Wenn wir alle dieselbe Hautfarbe hätten, dann würden solche diskriminiert, die kleiner oder zu groß wären, oder die sonstwie anders sind. Ich begreife diesen Teil im Großteil der Menschen nicht, dieses empörte Unverständnis jedoch ist der Wegbereiter für die Gefühle, die Northup durch sein bescheidenes Schreiben im Leser weckt. 


Natürlich weiß man nicht, wie viel von dem, was man liest, wirklich wahr ist. Die wichtigen Hintergrundinformationen gibt Northup, während er auf deren Nachweisbarkeit und Richtigkeit besteht. Ob er jedoch wirklich der Held war, wie das von ihm gezeichnete Bild manchmal zu verstehen gibt, wird man nicht herausfinden können. Und doch glaube ich ihm, denn es geht nicht darum, was bis ins Detail Fakt ist. Menschen sind und waren schon immer zu Grausamem fähig, das ist Fakt. Diesem speziellen Menschen ist Grausames widerfahren, auch Fakt. Darum geht es in dieser Geschichte, die ein Appell an Menschlichkeit und wahrer Gerechtigkeit ist. Sie beschreibt den innigen Wunsch, die Würde eines Menschen zu ehren und zu achten. Was auch immer Northup verschwieg, es gehörte ihm und seiner persönlichen Würde.

 Bald zweihundert Jahre später und doch kaum Besserung im Menschen, wenn überhaupt. Trafficking (Menschenhandel) nennt sich beispielsweise die Gräueltat, die häufig in Afrika stattfindet, aber auch in anderen Teilen der Welt: Ahnungslose Kinder werden auf ihrem Weg zur Schule verschleppt, damit sie auf Kakaobohnenplantagen pflücken, bis sie nicht mehr können. Sklaven auf die altmodische Art, zu einem modernen Zweck. Die Schokolade, die mit diesen Bohnen hergestellt wird, findet sich zumeist in unseren Supermärkten und letztlich unserem eigenen Magen wieder. Sind wir somit nicht auch auf eine Weise Sklavenhändler?


Trotz ernsten Themas bleibt der Lesespaß um des Lesens willen nicht außen vor. Mit viel aufgeklärtem Verständnis, philosophischen, traurigen, aber auch schönen Momenten tastet sich die Geschichte sanft ins Leserherz. Besonders nachdenklich stimmt folgender Gedanke: Es gab auch Herren, die gütig waren, bei denen man als Sklave großes Glück hatte, zu arbeiten. Und doch blieb die Abneigung, denn es ist trotz alledem von Grund auf falsch, Herr über andere Menschen zu sein.


Ein Widerspruch bleibt jedoch, eine Unstimmigkeit, die mich nicht loslässt. Northup sieht die Gleichheit in allen Menschen, Tiere jedoch schließt er aus. Es ist eine Sache, über die sich streiten lässt, aber meiner Meinung nach steht der Mensch auch nicht über den Tieren, genausowenig wie über anderen Menschen. Keinerlei Zögern verspürt Northup, mit der Peitsche die Hunde zu schlagen, von denen er denkt, sie würden ihn ansonsten an einer Flucht hindern. Mag sein, dass die Tat unvermeidlich hätte sein können, wenn nicht gar lebensrettend. Trotzdem hätte ich bei der humanen Denkweise des Mannes wenigstens ein wenig Unbehagen erwartet. Trotz der Zeit, in welcher er lebte. Dieser Widerspruch reicht jedoch nicht aus, dem Roman einen Stein ins Getriebe zu legen.

Spätestens seit den letzten Oscars ist der Film zu dieser wahren Geschichte in aller Munde. Ich habe den Film noch nicht gesehen, freue mich aber über seine Reputation - so erhält das Leben des Solomon Northup die Anerkennung, die Bekanntheit, die ihm gebührt. 

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Erschienen am: 17.02.2014
Seiten: 288 (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-492-30614-0
Preis: 9,99€ [D]

Für Leseprobe, Bestellmöglichkeit,
weitere Informationen:




Das war der erste Roman, der mir auf Anfrage direkt vom Verlag geliefert wurde, und ich finde: Ein perfekter Anfang! Ich bedanke mich hier nochmal herzlichst beim Piper-Verlag.


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Freitag, 4. April 2014

Inwiefern Bohnen mein Gehirn infizierten

Ich hielt es nicht mehr aus. In meinem Kopf sah ich nur noch eines: Bohnen. Mit Gesichtern. Ich glaube nicht, dass einer von euch dieses Gefühl kennt, aber mich ließen Bohnen einfach nicht mehr los.

Das Ergebnis dieses gestörten, bekloppten, verdrängenswerten Zustandes sind ... Bohnen. 
Ich befinde mich in einem fragwürdigen psychischen Zustand und denke, dass ich mich mal behandeln lassen sollte. 


Ich muss zugeben, dass ich die Babybohne eigentlich richtig niedlich finde. Ich hoffe, sein vergammelter, zerquetschter Opa kümmert sich gut um den Fratz!
Er sieht schon gar nicht mehr wie eine Bohne aus, mehr wie eine verunglückte Kackwurst. Wusstet ihr, dass Nacktschnecken in Wirklichkeit Kackwürste sind, die gucken und Kriechen können? Es muss wohl unter den ganzen Hundehaufen im Park eine Genmutation stattgefunden haben, und die lebendigen Würste konnten vor ihren Gegnern abhauen.

Die Retrobohnen. Sehen aus wie Zäpfchen oder Pillen, haben aber nichts mit Apothekern zu tun. Die euphorische Bohne oben rechts ist nämlich Hockeyspieler. Der Hockeyschläger sieht nur völlig zufällig wie ein Nike-Zeichen aus. Und überhaupt, was ist schon Nike? Wenn es Bohnen gibt? Kein Hipster läuft mit Bohnen durch die Gegend. Noch nicht.
Die Retroböhnchen schauen nur so traurig drein, weil ich den britischen Einbürgerungstest nicht bestanden habe. :(



Kennt ihr eigentlich schon die Quean of England? Ha. Ha. Ich bin so wortgewandt.


Und die schlaue Bohne hasst all jene Wesen, die nicht die Bohne verstehen.

Die verrückte Bohne macht mir mehr Angst als die Menschenfresserbohne. Letztere jedoch stellt mich vor überwältigende Fragen.

Zyklopen haben ja bekanntlich nur ein Auge. Ich kenne jedenfalls keinen Zyklopen, der zwei oder drei Augen hat oder gar keins. Außer, man sticht ihm eines aus. Aber darum geht es ja gar nicht!
Was, wenn man nur ein Auge mitten auf der Stirn hat? Hat man dann auch nur eine Augenbraue? Und an welcher Seite sammeln sich diese widerlichen Schlafkörnchen?


Sicherlich nicht leicht im Leben hat man es als Bohne, wenn man aussieht, wie eine Erbse. Dann ist man nämlich rund und kann keine Freundsbohnen umarmen, sich nicht die Schuhe zubinden und man rollt immer weg. Ein Glück, dass man als Bohne gar keine Schuhe trägt.


Aber das mit dem Wegrollen ist ein echtes Problem! Man bräuchte diese Vorrichtung, die man beim Golfen in den Rasen steckt, auf welcher dann der Ball Stabilität findet. Wie fühlen sich eigentlich Erbsen?


Bei der Schweinsbohne muss sogar ich zugeben, dass das einfach nur unlogisch ist und sinnlos.

Zum Glück gibt es auch weniger sinnlose Bohnen. Also solche, von denen man pupsen muss. Und solche, die zaubern können.


Ich hatte so viel Schwachsinn in meinem Kopf, dass ich in meiner Freistunde eine Concept Map zu Bohnen anfertigen musste. Nur so lassen die Dinge einen los: Man muss sich mit ihnen beschäftigen, bis sie nur noch nerven.


Es war auf jeden Fall eine wertvolle Erkenntnis, dass Bibi Blocksberg sich auf Zwiebel Kotzzwerg reimt. Und ich verabscheue die Bohne, die zur anderen sagt: "Du interessierst mich nicht die Bohne!"
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Ich habe keinen blassen Schimmer, ob mich Bohnen durch die bloße Beschäftigung, durch das Posten gar endlich loslassen werden. Das ist sicher der bescheuerteste Blogpost, den die Welt gesehen hat (und wenn nicht, tja, dann ist er einfach ein Nichts). Aber einen letzten Gruß habe ich noch für euch, die mir bestimmt auf der Stelle eine Zwangsjacke anlegen würden, wenn sie könnten (und ich nicht so wahnsinnig flink wäre):



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(Bildquelle Bonobokopf: Wikipedia)

Donnerstag, 3. April 2014

Liebster Award! Diebster Amord!



Ich wurde von Marina nominiert, oder wie man das nennt (ich kenne mich wirklich ungefähr so gut mit Awards aus wie mit dem inneren Aufbau der Philosophie von Hähnchenflügelknochen), zum "Liebster Award". Danke, Marina! :)
Ich soll Fragen beantworten, jemand weiteren nominieren und dem wiederum Fragen stellen. Wie ein ganz normaler(/s?) TAG. Da der Award für Anfängerblogs ist, also mit weniger als 200 Lesern (eine Null dran und ich wäre schon Profi - Ha!), weiß ich schon jetzt, wen ich nominiere. Dann mal los! 


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1. Wie alt bist du? 

Ich bin jetzt 18einhalb Jährchen Bewohner dieses traurigen Planeten - ähm, alt.

2. Wie bist du zum Bloggen gekommen?

Ich lese seit ich es kann sehr viel und habe vor Kurzem meinen Spaß an Leserunden und dem Schreiben von Rezensionen entdeckt. Außerdem schreibe ich auch wirklich sehr gern und möchte somit meine Fähigkeiten verbessern. Dazu bietet so ein Blog riesige Schreib- und Lesemotivation und eine enorme Kommunikationsvielfalt. Ich liebe es, mich mit anderen Leseratten auszutauschen! :)

3. Was machst du außer Bloggen?

Ich lese sehr viel, gehe noch eine Woche zur Schule, verbringe so viel Zeit wie möglich mit meinem (f/)besten Freund, mache ab und zu Yoga, versuche mich im Meditieren, Philosophieren, in der Kunst, in der Natur ...
Nächste Woche geht es übrigens zu dem ersten Poetry-Slam, den ich live besuche (sonst schaue ich mir die Auftritte nur auf YouTube an)! :) Ich freue mich schon riesig.

4. Wie sieht deine perfekte Zukunft aus?

Meine perfekte Zukunft ist eine Traumvorstellung, die nicht realisiert wird, weil ich vermutlich nicht Meeresbiologie studiere und auf einem Kutter um die Welt. Ich würde sehr gern Forscherin werden, um die Welt reisen, Bücher schreiben, malen, eine Hippie-Oma werden, viele Möpse haben! Also, nicht nur zwei sinnlose Körperanhängsel, sondern Hunde. :) Wobei ich momentan eine Englische Bulldogge präferiere, die ich Gulf nennen will (wieso auch immer).


5. Liebe oder Freundschaft?

Zum Glück stellt sich mir die Frage eher nicht (außer hier), weil ich beides in einer Person habe und noch dazu weitere wunderbare Freundinnen. Da ich aber eher einzelgängerisch bin, verbringe ich meine Freizeit doch lieber allein mit einem guten Buch oder der Yogamatte. :)

6. Was ist dir im Leben wichtig?

Gesundheit ist sehr wichtig. Sensibilität für die Signale seines Körpers entwickeln. Außerdem sollte man neben all dem Leid und der Ungerechtigkeit auf Erden auch den Blick für die schönen Seiten des Lebens freihalten.

7. Was oder wen würdest du für kein Geld der Welt austauschen?

Meinen Laptop würde ich sofort umtauschen! Aber darum geht's ja nicht. Nichts, woran mein Herz hängt, könnte ich je umtauschen oder weggeben (was auf dasselbe hinausläuft). Keine geliebten Menschen, keine geliebten Tiere. Gegenstände sind mir da weniger wichtig, sie binden uns nicht, sondern wir an sie, und manchmal ist das ungesund. Deswegen mag ich es auch manchmal so, Dinge wegzuschmeißen, von denen ich schon lange weiß, dass ich sie eigentlich nicht mehr brauche.

8. Was sind deine Ziele im Leben?

Ich hoffe, eines Tages meine Gene weitertragen zu können, ein Buch zu schreiben, eine glückliche Ehe mit vielem Lachen zu führen, noch lange meine Eltern zu haben und den Jakobsweg zu pilgern (was ich eigentlich dieses Jahr machen wollte, aber leider nicht schaffe).

9. Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

Ich bin fast mit 12 Years a Slave durch, also gebe ich das einfach an! Es ist übrigens wundervoll.

10. Wie findest du mein Blog :D?

Du hast viele Postings mit Potential. Manchmal solltest du die Rechtschreibung ein wenig überprüfen, aber du hast ja schließlich einen Beauty- und keinen Germanistikblog! :)
Du könntest noch ein wenig mehr Persönliches einbringen, aber du hast einige schöne Grafiken, von denen man sich etwas abgucken könnte. :) Insgesamt gefällt mir dein Blog ganz gut und es gibt noch eine Menge Luft nach oben! Also mach weiter so. :)

11. Bist du schon mein Follower :P?

Sí.

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Ich nominiere einfach mal Janine, denn sie hat zwar viel mehr Leser als ich, aber noch nicht 200. Außerdem ist ihr Blog derjenige, den ich mir am häufigsten anschaue. :) 
Hier also meine Fragen an sie:

1. Was würdest du machen, wenn du auf der Stelle fliehen müsstest, aber nur eine gepunktete Wellness-Socke hast, in der du das Nötigste transportieren könntest? Was packst du ein?

2. Wenn deine gepunktete Wellness-Socke nun deine Tasche ist, womit wärmst du den nackten Fuß?

3. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: [1] Du hast etwas Schweres/Spitzes eingepackt und während du läufst, reißt die Socke. welches Geräusch machen die herausfallenden Gegenstände auf dem Boden? [2] Zum Glück hast du nichts Schweres oder Spitzes eingepackt (auch kein Hardcover-Buch) und du kannst getrost fliehen. Wohin würde dich dein Weg als erstes führen?

4. Wovor rennst du eigentlich weg?

5. Du wachst auf. Alles war nur ein Traum (wie in diesen schlechten Kurzgeschichten). Welche Farbe hat eigentlich deine Bettdecke?

6. Wenn du, während du dich fragst, warum du diese bescheuerten Fragen beantwortest, an die Zimmerdecke hochschaust, was würde dich, von ihr herabhängend und zurückstarrend, am meisten beunruhigen?

7. Was glaubst du, welche Farbe das Kissen hat, auf dem ich gerade sitze?

8. Bei welcher Frage hast du erstmals überlegt, wieso du diese bescheuerten Fragen beantworten willst?

9. Merkst du, dass ich keine Ahnung mehr habe, was ich fragen könnte?

10. Das ist die letzte Frage. Angenommen, du freust dich darüber und machst gar ein Freudentänzchen. Welches Lied läuft dabei (im Soundtrack deines Lebens) im Hintergrund?

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Janine? Ich hoffe, du fühlst dich nicht veräppelt mit diesen Fragen! :D 

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Mittwoch, 2. April 2014

Mein März au(f)s Papier














Michel Bussi: Das Mädchen mit den blauen Augen

Märzfavorit:

Elizabeth wird vermisst

Märzverlierer:

Das Mädchen mit den blauen Augen

[hierzu muss erwähnt werden, dass ich kein wirklich schlechtes Buch gelesen habe]

Begonnen:


Solomon Northup: 12 Years a Slave (189/286)
[Ist übrigens mein erster direkt vom Verlag zur Verfügung gestellte Roman!]
Heinrich Mann: Der Untertan  (139/448)
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Eine Minigeschichte aus den Überschriften meiner Märzposts:

Guten Tag! Man nennt mich Käfer. Mist-Käfer.
Ich bin irgendsoein Dings. Wann hab ich Geburtstag? Ich weiß es nicht mehr.
Ich fresse zwar gern Besen und Käse, aber nicht Hund - und hier wird's mir zu bunt.
Kennt ihr das? Wenn man sucht, aber nicht weiß, ob man schon gefunden hat, was man sucht. Ich bin etwas vergesslich. Wer seid ihr nochmal?
Ich hab mich bestimmt noch nicht vorgestellt: Also erst mal ein Bussi. Aber natürlich nur auf die Wange.
Vielleicht können wir ja mal alle gemeinsam Besen essen? Und Trauben im Glas?
Wir können über Gott und die Welt reden, darüber, was Noten über Menschen sagen und Winde über's Wehen.

Vielleicht reden wir ja so lange, bis wir allmählich gemeinsam verwesen?
Dann sieht mich der Kellner in der Ecke liegen und fragt: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Und ihr werdet sagen: Dieser Käfer hat Ähnlichkeit mit einem Drachen! Und ich widerspreche: Das ist nur ein Produkt eurer Phantasie. Und mein tatsächlich drachiger Feueratem peitscht euch ins Gesicht.
Es tut mir ja im Herzen weh, dass ich euch beinahe umgebracht habe - wo ihr doch solche Postkasten-Süßigkeiten seid! : )

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Ich habe jetzt tatsächlich 22 Leser und freue mich über jeden einzelnen. Unglaublich, dass sich überhaupt wer meine Sachen durchliest! 
Ich wünsche mir für mich und alle Mitblogger weitere erfolgreiche(re) Monate. :)